Oberlausitz - Görlitz - Via Sacra?
Der OGV-Niedermittlau auf geschichtliche Spuren

Der Obst- und Gartenbauverein Niedermittlau 1922 e.V. machte seinen Jahresausflug 2013 in die Oberlausitz.

2013-09-OGV in Görlitz 288-500

Am 2.9. ging es mit dem Bus voller erwartungsfreudiger Mitglieder auf den Jahresausflug in Richtung Görlitz. Nach einer Vesperpause am ehemaligen Grenzübergang Herleshausen ging es weiter bis nach Crimmitschau zum Landhotel „Sperlingsberg“, um dort das Mittagessen einzunehmen. Dann war das nächste Ziel und das Erste der Route der Via Sacra, Bautzen mit der Besichtung des Doms  „St. Petri“ der ältesten Simultankirche Deutschlands (römisch katholisch und evangelisch-lutherisch). Danach gab es noch eine Stadtführung durch Bautzen. Nach vielen sachkundigen Erläuterungen von der Stadtführerin Frau Erika Lehmann über und von Bautzen ging es abends zu unserem Quartier, dem St. Wenzeslaus-Stift in Jauernick-Buschbach, Partnerstation der Via Sacra. Hier wurden wir vom Hausleiter Herrn Rudolph aufs herzlichste empfangen.

Am 3.9. und bei Regenwetter fuhren wir morgens zuerst zum Berzdorfer See, einem ehemaligen Braunkohleabbaurevier, welches jetzt als Freizeitgebiet für den Tourismus erschlossen ist. Dann ging es zu der Zisterzienserinnenabtei  Klosterstift Marienthal in Ostritz, welches bei einem Hochwasser in 2010 sehr stark beschädigt wurde. Die Kirche ist bis heute noch nicht zu besichtigen, da das Wasser über 2 m hoch drinnen stand und die Trockengebläse bis heute noch Tag und Nacht arbeiten. Weiter fuhren wir nach Herrnhut, mit der Besichtigung der Herstellung des Herrnhuter Weihnachtsterns. Die Herrnhuter Glaubensgemeinschaft ist eine weltweit arbeitende, evangelische Brüdergemeine. Danach ging es nach Görlitz in die evangelische Kirche St. Peter und Paul zu einem Konzert mit der sogenannten Sonnenorgel. In der vollbesetzten Kirche führte der Organist verschiedene Musikstücke vor und selbst der Laie konnte erkennen, welche Möglichkeiten diese Orgel beim Spielen hat.
Am Nachmittag ging es in 2 Gruppen mit den Stadtführern Herrn Udo Bröge und Herrn Frank Vater durch Görlitz. Görlitz wurde in den vergangenen Jahrhunderten kaum zerstört, auch nicht im 2. Weltkrieg. Dadurch ist es wie ein riesiges Museum. Aber nicht nur von Außen an den Fassaden, sondern genauso in den Häusern, großartigen Eingangshallen, Innenhöfen und Räumen. Wer dort lebt, lebt in original erhaltenen, museal ausgestalteten Räumen. Dies war schon sehr beeindruckend.

Am 4.9. wurde eine 3 Länder Tour gemacht lt. Via Sacra - Reisen ohne Grenzen!
Zuerst ging es nach Jauer / heute Jawor in Polen. Dort besichtigten wir die evangelische Friedenskirche zum „Heiligen Geist“, einer der größten Fachwerkbauten Europas und Weltkulturerbe der Unesco.
Weiter fuhren wir zum Mittagsessen zum Schloss Lomnitz.
Danach besichtigten wir die Gnadenkirche zum „Heiligen Kreuz“ von Hirschberg, heute Jelina Góra. In dieser Kirche können 4.000 Menschen Platz finden.
Dann ging es nach Tschechien zur Kirche „Mariae Heimsuchung“ in Haindorf, heute Hajnice, einem internationalen Zentrum der geistlichen Erneuerung.

Am 5.9. fuhren wir nach Cunewalde ins schönste Tal der Oberlausitz. Dort befindet sich Deutschlands größte evangelische Dorfkirche mit 2.632 Sitzplätzen und 3 Emporen. Nach deren Besichtigung und Erläuterungen eines Gästeführers gingen wir in den etwas unterhalb der Kirche liegenden Umgebindehaus-Park. Dort sind 16 Umgebinde-Häuser im Maßstab 1:5 aufgestellt. Diese Umgebindehaus-Bauweise entstand im 16 bis 17 Jahrhundert. Hauptsächlich im Dreiländer Eck - Deutschland, Polen, Tschechien. In der Oberlausitz gibt es noch ca. 5.000 davon, wobei die meisten Häuser unter Denkmalschutz stehen.
Nach dem Mittagessen in der Turmgaststätte „Löbauer Berg“ und einer Ersteigung des einzigen gusseisernen Turmes Europas, mit tollen rundum Aussichten fuhren wir ins Zittauer Gebirge zum Kurort Oybin, mit dem imposanten Felsengebirge mit Burg und Kloster obenauf. Auch die Burg mit dem Kloster ist eine Station der Via Sacra.

Am 6.9. fuhren wir in den Spreewald zu einer Kahnfahrt.
Bei herrlichstem Sonnenschein ging es von Burg aus mit dem Kahn im gemächlichen Stakentempo nach Leipe, wo wir im Spreewaldhotel Leipe unser Mittagessen einnahmen. Danach fuhren wir ganz entschleunigt  und gemächlich weiter bis zu unserem Ziel Lübbenau.
Heimfahrt nach Jauernick-Buschbach - Abendessen und Kofferpacken stand dann noch auf dem Programm.

Am 7.9. auf der Heimfahrt wurde die Mittagspause in Oelsnitz/Vogtland bei Plauen gemacht.
Um 18.00 Uhr kamen wir nach einer wunderschönen ereignisreichen und informativen Woche wieder in Niedermittlau an.  
Herr Rösch, der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Niedermittlau, hatte die Reise in die Oberlausitz wieder hervorragend vorbereitet und organisiert.

Was ist die „Via Sacra“?

Die „Via Sacra“ ist eine neue touristische Route in einem alten Kulturraum. Sie führt zu einzigartigen sakralen Bauwerken und Kunstschätzen im Länderdreieck Deutschland, Polen und Tschechien. Auf alten Handels- und Pilgerwegen durchzieht die „Heilige Straße“ die Oberlausitz, Niederschlesien und Nordböhmen. Nach der Osterweiterung der Europäischen Union lässt sie eine Region neu entdecken, die lange Zeit vergessen war.

Siehe: http://www.oberlausitz.com/ferien/kulturell/via-sacra/de/